Cocooning in Zeiten einer Pandemie



In diesen Zeiten der Pandemie, ist der Rückzug in die eigenen vier Wände eine Notwendigkeit. Auch wenn diese Isolierung eine erzwungene ist, so besitzt sie auch ihre guten Seiten.


Das Yin und Yang Zeichen sagt uns, dass alles im Universum aus zwei Polaritäten besteht. 

Diese beide Polaritäten sind in einem dynamischen Gleichgewicht. Egal welchen Radius im Kreis man betrachtet, immer sind Yin und Yang präsent. Die Punkte zeigen uns, dass im höchsten Yang immer ein wenig Yin vorhanden ist und auch umgekehrt. Dadurch entsteht Bewegung, die Entwicklung und Veränderung erst möglich macht. Man spricht daher von einem dynamischen Gleichgewicht.

Yin und Yang sagt uns auch, dass nichts ganz negativ ist und das Positive auch Negatives braucht, um Entwicklung möglich zu machen.

Auf uns Menschen bezogen bedeutet das, dass ein Ungleichgewicht der Kräfte eine körperliche Schwäche hervorruft. Denn die Energien in uns, versuchen dieses Ungleichgewicht ins Gleichgewicht zu bringen. Das kostet viel Kraft und schwächt uns. Während dieser Schwäche sind wir ganz besonders anfällig für Krankheiten aller Art. Die Krankheit zwingt uns sozusagen aus dem Ungleichgewicht und bringt uns in Richtung des Gleichgewichts.


Eine kranke Welt

im Stillstand


Man kann diese Sichtweise auch auf unsere Welt übertragen, die in diesen Monaten erkrankt ist. Gerade in einer Zeit, in der wir durch die Pandemie einen Stillstand vieler Aktivitäten erzwingen müssen, fällt uns auf wie yangbezogen unser normales Leben ausgerichtet war. 


So beinhaltet das Stillhalten die Chance mehr Achtsamkeit in unser gestresstes Leben zu bringen. Es fällt oft nicht leicht, mit sich selbst alleine zu sein, aber jetzt ist der Zeitpunkt da. Wagen wir einen Blick auf unsere Lebensart, dem Lebensraum und global gesehen auf die Situation der ganzen Welt.

Das bedeutet nicht, dass wir die plötzlich unausgefüllte Zeit damit verbringen, von einer Nachricht zur Nächsten zu hetzen. Vielmehr ist es ein sich Hineinfühlen in die Welt und unser Umfeld. Die Isolation wird uns mit Sicherheit nicht trennen, sondern verbinden. Wir werden wieder ein Gefühl für die Gleichgewichte entwickeln, die für das Fortbestehen unserer Erde wichtig sind. Dieser Moment des Innehaltens wird der positive Aspekt sein, der uns allen eine Bereicherung sein wird. 

Also versuchen wir die guten Seiten der Situation zu erkennen, das Beste daraus zu machen und diesen Moment der Ruhe auszukosten. Wie schön es ist, durch die menschenleeren Straßen der Stadt zu gehen und statt dem Getöse des Verkehrs und der Menschenmassen einmal wieder die Vögel zwitschern zu hören. Wann kann man so etwas wunderbares erleben? 

Wir alle werden persönlich auf etwas verzichten müssen, um das Allgemeinwohl zu gewährleisten. Das ist gelebte Gemeinschaft, in guten wie in schlechten Zeiten. 

Es ist an der Zeit sich zurückzunehmen und zu geben. Wer in Not gerät, wird Hilfe erhalten, wenn jeder bereit ist etwas abzugeben und sei es nur eine Toilettenpapierrolle. 

Was wir in diesen Tagen in den Supermärkten erleben, ist die Angst und die Verunsicherung der Menschen. Toilettenpapier und Mehl in unsinnigen Mengen zu kaufen, wird uns nicht vor der Einsicht verschonen, dass unser gesamtes System ein prekäres ist. Eine Pandemie lässt unsere „sichere“ Welt kippen. Kurzum wir werden unseren Wohlstand nicht mehr als eine Selbstverständlichkeit betrachten und jetzt sieht man wie wichtig ein globales Gleichgewicht ist. Gerade die Vernetzung unserer Kulturen und Waren reagiert wie ein einziger Organismus. Wir müssen die Augen dafür öffnen, dass die Welt ein gigantisches System ist, das wir aus den Fugen gehebelt haben. Durch diese Pandemie erleben wir, dass wir ein Teil davon sind und unsere Lebensweise nicht von Dauer sein wird.


Die Gliederung des Wohnraums schafft Intimität


Bezogen auf unsere Wohnungen, kann man in diesen Tagen sehen, dass zu kleine Wohnräume schnell an ihre Grenzen kommen, wenn darin mehrere Personen viel Zeit miteinander verbringen müssen. 


Um Aggressionen abzubauen, braucht man einen Rückzugsort oder besser gesagt Intimsphäre. Je mehr Personen auf engem Raum leben müssen, umso mehr Aggressivität baut sich auf. Es ist kein Wunder, dass häusliche Gewalt zunimmt. Die Tendenz bei Neubauten immer weniger Fläche pro Kopf zu planen ist keine gute Entwicklung. Einerseits ist das der Politik und andererseits auch am hohen Kaufpreis pro Quadratmeter verschuldet. In Ballungszentren wird diese Entwicklung für die psychische Gesundheit der Bewohner nichts gutes tun. 

Leben in einem offenen Wohnkonzept birgt in diesen Zeiten genauso große Herausforderungen. Im Feng Shui wird der Wohnraum gegliedert. Einerseits nach Kriterien von Yin und Yang und andererseits nach Funktionsbereichen. So gibt es Bereiche die dem Regenerieren und dem Rückzug gewidmet sind und Bereiche, die für Aktivitäten aller Art bestimmt sind. Mit einer solchen Gliederung des Raums ist es leichter im Gleichgewicht zu bleiben. Die Vermischung der Lebensbereiche bringt Unruhe und Chaos. Die Bedürfnisse der einzelnen Bewohner können nicht berücksichtigt werden und so eckt man sich in einem offenen Wohnraum an.

Zur Zeit erlebt jeder von uns sein Zuhause erst wirklich. Es ist eine schützende Mebran und auf jeden Fall werden wir uns mit unseren Wohnräumen in Zukunft ganz anders auseinandersetzen als bisher. Das wird unserer Wohnkultur von morgen zu Gute kommen!

Aber inzwischen versuchen wir das Beste aus unseren Wohnungen zu machen, indem wir den Fokus darauf lenken und unsere Zeit dafür nutzen es uns schön zu machen, damit wir in Zukunft einen wahren Rückzugsort vorfinden, wenn wir wieder gestresst nach Hause kommen!


Kommentar schreiben

Kommentare: 0